Mittwoch, November 29, 2006

Was Dieter wohl macht ....?

Was Dieter wohl macht,
so hinter Gittern,
Jahre vergehen
Gebäude verwittern,

Bäume wachsen,
das Efeu rankt,
so mancher König
hat abgedankt,

Menschen altern,
sterben dahin,
hat das im Gefängnis
den gleichen Sinn?

Wie fühlt man dort
die Jahreszeiten?
Ob sie ihn dort
wie uns begleiten?
Warm und stürmisch,
kalt und glatt,
Ist das von Interesse?
Und wird Dieter satt?

Hat er seine Ruhe
oder findet er Frieden?
Manch anderer ist zwanglos
aus dem Leben geschieden ...

Was denkt er, was träumt er,
hat er noch zu Wollen?
Die meisten im Knast haben zu
Müssen und Sollen.

Hat er was zu sagen,
oder gibt er klein bei?
Ach Dieter, du Räuber,
du denkst gern für zwei,
handelst wie ein Halber,
du wirst dich behaupten,
wahrscheinlich nicht immer
im Rahmen des Erlaubten.

Ist man dort Mensch,
der man einst war?
Ist man dort nichts
und einfach da?

Ich hatte vor ihm stets
ein respektvolles Bangen,
er ist nicht dumm,
er hat es krumm
und einfach falsch angefangen.

08.11.06

diamant

du hast nie begriffen,
wie gern ich dich habe,
du hast nichts kapiert,
kein einziges Wort.

der Diamant ist geschliffen,
welch verschwendete Gabe,
wenn dein Glanz sich verliert -
jetzt bist du fort ...

26.10.2006

Dienstag, November 07, 2006

Hilfe aus der Apotheke

An einem Reim auf Apotheke
habe ich mich aufgehalten,
bat andere blogger, macht euch bitte
hierzu mal Gedankenfalten.

Der CLOPPENBURGER reagierte
mit Wortspiel und mit Mogelei;
die Idee an sich nicht schlecht,
doch am Gewünschten knapp vorbei.

Denn mit der Apothekerin
habe ich nun nichts im Sinn.
Es muss die Apotheke sein,
einfach nur so und allgemein.

Ich suchte anderweitig Hilfe,
mal schauen, was Thesaurus meint,
doch setz ich lieber klein in Klammern,
was als Synonym erscheint:
(Saftladen)

Vielleicht hilft jemand, der vom Fach,
der ausstudiert und diplomiert,
es wäre nett, wenn er hier unten
samt der Lösung kommentiert.

Montag, November 06, 2006

... darf man sagen

Manche Menschen mögen keine anderen Menschen
manche Menschen sind sich selbst genug,
das ist jedoch für den anderen Menschen
ein Stoß vor den Kopf, ein harter Zug.

Er will sie gar nicht kennen
ihr nicht entgegen kommen,
anstelle eines klaren "Nein"
(lieber einmal deutlich sein!)
wird gestreute Hoffnung genommen,
ignorieren ist gemein ...

Die Ablehnung seiner Person -
wer will das schon?
Offene Fragen
kann man schlecht ertragen.
"Lass mich in Ruhe"
darf man sagen.

Ein Blick aus dem Fenster

Ein Blick aus dem Fenster:
Gegenüber seit Jahren der Friseur,
daneben ein neuer Matratzenladen -
an dem ich mich immer stör.

Rot und gelb das Fenster zur Schau,
viel zu grell und plakativ,
vorher war dort eine Kneipe,
die auch nie so richtig lief.

Eine Kasse zum Sparen,
ein Laden zum Wetten,
in dem sich die Türken treffen,
in dieser Straße ist, glaube ich,
nicht all zuviel zu retten.

Im Frühjahr wurde der große Baum
aus Gründen abgehackt,
die reizlose Kulisse zweiter Klasse
erscheint mir jetzt doppelt nackt.

Ein weiterer Laden, leicht ominös,
der Jobs vermitteln soll;
ein ländlicher Immobilienmakler
klebt die Scheibe mit Häusern voll.

Dazwischen ein flaches Geschäft,
das veräußert Hörgeräte,
das habe ich bislang nur einmal betreten,
als Kind mit Großtante Käthe.

Der Geschenkeladen auf der Ecke
gibt da wohl noch sein Bestes,
doch Dekokram und Kerzenklüngel
ist auf Dauer auch nichts Festes.

Wie ist der Blick aus dem Winkel,
den ich niemals haben werde?
Die Aussicht ist nur für Bewohner,
und ich bleibe unten, merde!

Donnerstag, November 02, 2006

Ausgezählt

Du meintest, die Zeit sei abgelaufen,
ich dachte, wir seien mittendrin,
du hast wohl ein anderes Zeitgefühl,
egal, die Freundschaft ist hin.

Ich fing erst an, dich einzuordnen,
für dich war's schon vorüber,
da war ich wohl nicht flott genug,
ich war dir plötzlich über.

Erstaunt, wie rasch die Zeit verrinnt
ließ ich dich sprachlos gehen,
ich zähle Stunden nach Gefühl,
da bleibt man schon mal stehen.

Ich wollte einfach nur genießen,
das war ein grober Fehler,
ich wurde dabei ausgezählt -
vom Uhrengucker und Erbsenzähler.

Vielleicht hat jemand einmal Zeit
und macht aus schöner Stunde zwei.
Der lässt die Uhr am Eingang liegen
und macht sich zeitlos frei.

02.11.2006